9
jetzt versandet. Diese Stadt war seit Honorius oft die Residenz
römischer Kaiser, später Sitz der ostgothischen Könige und zuletzt
eines griechischen Statthalters, welcher hier unter dem Titel Er-
arch regierte.
3. Venetia. Nach der von Augustus getroffenen Einthei-
lung begriff man unter diesem Namen nicht nur das Land der
V e n e t e s, sondern auch das der C a r n i und I st r i. Die Haupt-
flüsse sind hier: Athesis (Etsch), der Medoäcus maior (Brenta)
und Medoäcus minor (Bacchiglione); die Plavis (Piave); Li-
quentia (Livenza); der Tilaventus (Tagliamento) und der Son-
tius (Jsonzo), die alle aus den Alpen kommen und von Norden
nach Süden dem adriatischen Meere Zuströmen. Die eigentlichen
Veneter, welche den westlichen Theil der Küste bewohnten, ge-
hörten wahrscheinlich zum illprischen Volkstamme, obgleich sie sich
selbst für Abkömmlinge der alten Trojaner ausgaben. Begün-
stigt durch ihre Lage trieben sie schon früh lebhaften Handel und
gelangten zu einem außerordentlichen Wohlstände. Aus Furcht
vor den benachbarten Celten unterwarfen sie sich freiwillig den
Römern, und alle ihre Städte bekamen deshalb die Rechte der
römischen Municipien. Die Hauptstadt war Pa tavium (Padua)
am Medoäcus, der Sage nach von Trojanern unter Antenor
gegründet, der Geburtsort des Livius. Wegen ihrer Größe und
ihres Reichthumes galt sie unter dem Kaiser Tiberius für die
zweite Stadt des Reiches; ferner Verona, an beiden Seiten der
Etsch, Geburtsort des Dichters Catullus, des ältern Plinius und
des Baumeisters Vitruvius. Unter den vielen noch vorhandenen
Überresten aus der Römerzeit ist besonders merkwürdig ein ziemlich
gut erhaltenes Amphitheater. In der Nähe von Verona lag auch
das Dorf Hostilia, der Geburtsort des Cornelius Nepos.
Neben den Venetern, im heutigen Friaul, saßen die Carni,
ein Volk ungewisser Abkunft, das von Augustus unterworfen
wurde. In ihrem Lande lagen Aquileja, welches 452 n. Ehr.
von Attila zerstört wurde, und Forum Julii, das heutige Friüli.
Mit den Carni wurden auch die Jstri unterworfen. Zu den
Städten dieser gehörten Tergeste, das heutige Triest, und Pola,
die als römische Kolonie den Namen kieta« llulia erhielt.
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien]]
Extrahierte Personennamen: Honorius Honorius Venetia Augustus Augustus Tiberius Cornelius_Nepos Augustus Attila Pola
272
alten Gesetze gegen die Hauptübel des Staates, gegen Gewalt
und Amtserschleichung, und ließ dieselben, zum Theil wenigstens,
streng vollziehen. Gegen Milo ließ er sofort den Proceß cin-
leiten und ihn, trotz Cicero's meisterhafter Vertheidigungsrede, mit
der Verbannung bestrafen. Um wenigstens den Schein republi-
kanischer Gesinnung zu retten, ernannte er für die letzten Mo-
nate des Jahres seinen neuen Schwiegervater D. Metellus
Scipio, zum Amtsgenossen und duldete bei wachsender Zer-
würfniß, daß Cäsar auch abwesend um das Cosulat werben dürfe.
Auch schickte er diesem von Zeit zu Zeit neue Legionen zu; er
selbst glaubte durch seine Anwesenheit in Rom den größeren
Vortheil zu haben. Seine Statthalterschaft in Spanien ließ er
sich noch auf fünf Jahre verlängern.
§. 64. Cäsar's Kriege in Gallien. (58—51).
Unterdessen hatte Cäsar durch die glänzeudsten Siege in
Gallien das Ansebn des Pompejus bereits zu überstralen begon-
nen. Gallien war damals von einer Menge kleiner unabhän-
giger Völker bewohnt, die sich fortwährend befehdeten und auch
gegen den gemeinsamen Feind sich nicht vereinigten. Hiedurch
wurde den Römern der Sieg erleichtert. Bisher hatten diese
durch Kriege im südlichen Gallien nur die sogenannte provinem
Uonmng, die heutige Provence, erworben, und waren mit den
Völkern im Innern des Landes nur wenig in Berührung ge-
kommen. Den erwünschten Anlaß zum Kriege gaben dem Cäsar
die Helvetier, welche im Jahre 58 nach dem östlichen Gallien
auswanderten, um sich bessere Wohnsitze zu suchen. Sie plün-
derten das Gebiet der Äduer und bedrohten selbst die römische
Provinz. Cäsar griff diese Horden bei Bibracte an der Saone
an, und theils vernichtete er sie, theils zwang er sie zur Rück-
kehr in ihr Land. Schon früher war Ariovist, der Anführer
germanischer Völkerschaften, über den Rhein in Gallien einge-
drungen; die Sequaner hatten ihn gegen ihre Feinde, die Äduer,
zu Hülfe gerufen. Als dieser aber nach Unterwerfung der Äduer
stets neue Scharen nach Gallien herüberzog und auch ein Theil
des Gebietes der Sequaner als Lohn in Besitz nahm; da such-
ten beide Völker bei Cäsar Schutz gegen die Deutschen. Dieser
trieb den Ariovist nach einem Siege bei Vesontio (Besançon)
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T162: [Jahr Rom Senat Plebejer Volk Gracchus Cicero Gesetz Konsul Marius], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
311
sagte, die Lorbeeren seien schön, aber unfruchtbar. Die Kriege,
die er durch seinen Schwiegersohn Agrippa und durch seine
Stiefsöhne oder Legaten führen ließ, hatten fast nur den Zweck,
die Grenzen des Reiches zu sichern und die Ruhe im Innern
aufrecht zu erhalten. So wurden im nördlichen Spanien die
noch unbezwungenen Cantabrer und Asturier nach hartnäcki-
gem Kriege von Agrippa völlig unterworfen (25 19). Gleich-
zeitig wurde auch das westliche Gallien, wo während der
römischen Bürgerkriege die Sehnsucht nach Freiheit von Neuem
erwacht war, bezwungen. Die Ostgrenze des Reiches ward
durch einen Feldzug gegen die Parther gesichert, deren König
Phraates auf die Nachricht von des Kaisers Ankunft tu Syrien
(20) die vom Heere des Crasfus erbeuteten Gefangenen und
Feldzeichen freiwillig zurückgab; ein Ereigniß, das von schmei-
chelnden Dichtern als ein glänzender Sieg besungen wurde. Um
Italien gegen die Einfälle germanischer Völker zu schützen, ließ
Augustus die Alpenvölker in Rätien, Vtndelicien und
Noricum bis zur Donau hin durch seine Stiefsöhne, Drusuö
und Tiberius, unterwerfen und die neuen Eroberungen durch
Anlage von Kolonien sichern (15 v. Ehr).
Weit größer und gefährlicher aber waren die Kriege gegen
die Germanen am Rhein. Durch Cäsar's Eroberung der
gallischen Provinzen bis an den Rhein waren die Römer Grenz-
nachbaren der gefürchteten Germanen geworden, die fortwährend
in ganzen Scharen über den Strom setzten und plündernd und
verheerend in Gallien einfielen. Die Nachbarschaft eines solchen
Volkes ward den Römern immer furchtbarer und verhaßter.
Deshalb beschloß Augustus, Land und Volk sich zu unterwerfen
und schickte seinen Stiefsohn Drusus mit einem großen Heere
dahin. Aber der Kampf mit diesem Volke war für die Römer
kein Spiel. Drusus unternahm vier Feldzüge in Deutschland,
vom Jahre 12 bis 9 vor Ehr. und drang sogar bis zur Elbe
vor; aber seine Züge waren keine Eroberungen. Die Ger-
manen wichen in ihre Wälder zurück, brachen dann aber plötz-
lich aus dem Dickicht wieder hervor und überfielen in unweg-
samen Gegenden die ermüdeten Feinde. So wurde schnell wie-
der erobert, was noch so eben war verloren worden. Das
wirksamste Mittel aber, welches Drusus zur Sicherung der
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T163: [Cäsar Antonius Pompejus Rom Sulla Csar Marius Jahr Krieg Heer], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Agrippa Agrippa Augustus Tiberius Augustus Drusus Drusus
319
unternahm Germanicus im Jahre 16 einen dritten Feldzug,
führte ein neues Heer von der Emsmündung herab an die We-
ser und siegte auf dem Felde bei Idistavisus (zwischen Min-
den und Vlotho). Ein zweites Treffen blieb unentschieden, jedoch
kehrte Germanicus zurück, ohne das Gewonnene zu behaupten,
und verlor durch Sturm einen großen Theil seiner Flotte. Er
wollte noch einen vierten Feldzug unternehmen, wurde aber von
dem eifersüchtigen Tiberius abgerufen; und nun kehrten die
Deutschen die Waffen gegen sich selbst. Die Cherusker unter
Hermann kämpften gegen die Markomannen unter Marbod. Letz-
terer floh zu den Römern und lebte achtzehn Jahre lang zu Ra-
venna von einem römischen Gnadengehalte, indeß Hermann nach
beendigtem Kriege von scheelsüchtigen Freunden hinterlistig ermor-
det wurde. Seine Thaten aber lebten in Liedern fort, und unser
Zeitalter setzte dem Befreier Deutschlands in dankbarer Erinne-
rung eine kolossale Statue auf dem Teutberge bei Detmold.
2. Casus Caligula (37—41). — Der junge Casus,
oder, wie er gewöhnlich hieß, Caligula d. i. Stiefelchen, weil er
schon als Kind im Lager mit kleinen Soldatenstiefeln gesehen
wurde, war der einzige noch übrige Sohn des allgemein verehr-
ten Germanicus. Ganz Rom und die Provinzen empfingen die
Nachricht von seiner Erhebung mit dem größten Jubel, und er
schien auch im Anfänge der allgemeinen Erwartung zu entspre-
chen. ' Er erklärte, daß er keine Klagen wegen Majestätsverbre-
chen mehr annehmen wolle; er schaffte einige Abgaben ab und
gab dem Volke die Wahlen und den Obrigkeiten die Macht zu-
rück. Nach achtmonatlicher Regierung erkrankte er schwer. Er
wurde zwar den Wünschen des Volkes wiedergegeben, allein die
Krankheit schien seinen Verstand zerrüttet zu haben; denn der
bis dahin so ehrenwerthe Regent wurde ein wahnsinniger Des-
pot, dessen ganzes folgendes Leben eine Reihe unsinniger und
grausamer Handlungen ist. Den Staatsschatz, welchen der haus-
hälterische Tiberius auf 2700 Millionen Sestertien (135 Mill.
Thaler) angehäuft hatte, brachte er bei der grenzenlosesten Ver-
schwendung in einem Jahre durch. Im Wahnsinne des Über-
muths hielt er sich selbst für einen Gott und verlangte göttliche
Verehrung. Allen Bildsäulen des Jupiter ließ er die Köpfe ab-
schlagen und sein eigenes Bild auf den Rumpf setzen. Er ahmte
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod]]
Extrahierte Personennamen: Germanicus Germanicus Tiberius Hermann Hermann Caligula Germanicus Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Vlotho Deutschlands Detmold Rom
358
vordringend, auf die Alanen stießen. Diese bedeckten damals
mit ihren zahlreichen Heerden und Gezelten die Ebene zwischen
der Wolga und dem Don. Unfähig, dem Andrange der Hunnen
zu widerstehen, schlossen sie sich, Gefahr und Beute theilend,
den Siegern an. Nun ging der gemeinschaftliche Zug über den
Don, die alte Grenzscheide von Europa. Dann stießen sie auf
die Gothen, welche die weiten Landstriche zwischen dem schwar-
zen Meere, den Ufern der Weichsel und Oder bis zum balti-
schen Meere bewohnten. Sie waren durch den Fluß Dnipr
(Borysthenes) in Ostgothen und Westgothen getheilt. Die
Oftgothen, welche zwischen dem Don und Dnipr wohnten,
konnten nicht widerstehen; sie brachen auf und stürzten auf ihre
westlichen Brüder jenseits des Dnipr, die Westgothen. Diese,
durch den gewaltigen Andrang der nachrückenden Völker fortge-
schoben, wendeten sich an den Kaiser Valens und baten ihn um
Schutz und Aufnahme in Mösien, unter dem Versprechen, daß
sie hier die Grenzwächter sein wollten. Im Drange der Noth
gewährte Valens ihre Bitte, unter der Bedingung, die Waffen
auszuliefern. Nun zogen die Westgothen zu Hunderttausenden
mit Weib und Kind über die Donau; die Ostgothen zogen ihren
westlichen Brüdern nach, ohne daß die Römer es ihnen wehren
konnten. Die römischen Beamten suchten von den fremden Ein-
wanderern jeden möglichen Vortheil zu ziehen. Die Waffen
hatte man ihnen gelassen, dagegen sie nach und nach ihrer gan-
zen Habe beraubt; eine große Hungersnoth brach aus, und die
Habsucht und Grausamkeit der römischen Beamten brachte die
Bedrängten der Verzweiflung nahe. Und als nun der römische
Feldherr Cupicinus bei einem Gastmahle zu Marcianopolis einen
verrätherischen Anschlag gegen die gothischen Fürsten Alavir und
Fridigern faßte, so rief der letztere sein Volk zu den Waffen
auf. Furchtbar wüthete jetzt das Racheschwert des mißhandelten
Volkes; unter seinen Führern durchzog es mordend und bren-
nend die nächsten Provinzen. Endlich griff der Kaiser Valens
selbst zum Schwerte und ließ sich, ohne die Hülse seines Neffen
Gratianus abzuwarten, bei Hadrianopel (378) in eine Schlacht
ein. Hier erneuerte sich der Tag bei Cannä. Furchtbar war
die Niederlage der Römer. Der Kaiser floh verwundet vom
Schlachtfelde und suchte sich in einer Bauernhütte zu verbergen.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Cupicinus Gratianus
Extrahierte Ortsnamen: Wolga Europa Ostgothen Donau Schwerte
359
Die Gothen, weit entfernt, zu glauben, daß in dieser der Kaiser
sei, steckten diese, wie tausend andere, in Brand; und Valens
büßte seine Treulosigkeit mit dein Feuertode. Unaufhaltsam, wie
ein ausgetretener Strom, wälzten sich nun die Sieger unter
schrecklichen Verwüstungen bis unter die Mauern von Constan-
tinopel. In dieser drohenden Gefahr ernannte Gratianus seinen
erprobten Feldherrn, den Spanier
Theodosius (379—395) zum Mitkaiser und übertrug
ihm die Präfectur des Orients. Dieser hielt die Barbaren in
ihrem Verwüstungszuge auf und vermittelte durch einen Ver-
gleich mit ihnen den Frieden. Es wurde ihnen Mösien, Thra-
kien und Kleinasien angewiesen, wo sie als freie Grundbesitzer
nach eigner Sitte und Verfassung unter ihren Fürsten leben
sollten; dagegen verpflichteten sie sich, ihm 40,000 Mann Hülfs-
truppen für Geld und Lebensmittel zu stellen. In ihren neuen
Wohnsitzen nahmen die Gothen, durch den Umgang und das
Zusammcnwohnen mit Christen, auch deren Religion an, und
diese in Verbindung mit dem Ackerbau diente dazu, sie zu ent-
wildern und sie in kurzer Zeit zu den gebildetsten aller Bar-
baren zu machen, so daß sie mittelst der Macht, zu welcher sie
sich bald erhoben, den ersten Samen zur Civilisation aller Ger-
manen ausstreuten. Ein besonderes Verdienst um sie erwarb
sich Ul filas (Wulstla) aus Cappadocien, der zu jener Zeit
Bischof dieser Natiou war; und ein Zeugniß der Liebe und des
Eifers, welchen er für sein Volk hatte, bleibt noch heut zu Tage
seine Übersetzung der Evangelien in das Gothische, welche das
älteste Denkmal unserer Sprache ist.2) Seit jenem Vertrage
mit Theodosius dienten immer Gothen im römischen Heere und
erhielten selbst die angesehensten Stellen. Aber ein furchtbares
Beispiel war gegeben, die übrigen Barbaren aufzumuntern.
Während dieser großen Völkerbewegungen tat Osten des
Reiches war der Westen desselben der Schauplatz blutiger
Thronstreitigkeiten. Gegen Gratian riefen die Legionen in Brit-
tanien ihren Befehlshaber, den Mari mus, zum Kaiser aus.
-) Der Ulftlanische Text wird unter dem Namen des silbernen
Codex (das Pergament ist mit Purpur gefärbt, die Buchstaben in Silber
eingezeichnet) zu Upftla in Schweden aufbewahrt.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Gratianus Theodosius_( Theodosius Mari
329
Moldau, Wallachei und Siebenbürgen umfaßt. Den Partnern
nahm er Armenien, Assyrien und Mesopotamien und zog als
Sieger wie ein zweiter Alexander in den Ländern Asiens umher.
Inmitten dieser kriegerischen Bewegung, welche die erschlafften
Kräfte Noms wohlthätig aufgeregt hatte, starb Trajan zu Se-
lineis in Cilicien. Eine noch jetzt in Rom vorhandene 115 Fuß
hohe Denksäule, die Trajanssäule, mit den kaiserlichen
Feldzügen in halberhobener Arbeit auf der äußeren Fläche und
mit dem kolossalen Standbilde des Kaisers auf der Spitze, er-
hält das ruhmwürdige Andenken dieses großen Mannes.
M. Älius Hadrianus (117—138), ein Anverwandter
und Landsmann Trajan's, wurde, vorgeblich durch Adoption,
dessen Nachfolger. Er war friedlich gesinnt und mehr auf Be-
schützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht. Daher
gab er die schwer zu behauptenden Eroberungen seines Vorgän-
gers jenseits des Euphrat wieder auf und richtete seine ganze
Sorgfalt auf die Verbesserung der innern Verwaltung. Um den
Staatshaushalt zu erforschen und die Beaufsichtigung der Be-
amten zu erleichtern, bereisete er selbst und zwar größtentheils
zu Fuße drei Jahre lang (120—123) die westlichen, sieben
Jahre lang (124—131) die östlichen Provinzen, ließ Wege des-
sern, Städte verschönern und neue anlegen, und traf überall die
nöthigen Einrichtungen und Verbesserungen. Um das römische
Brittanien gegen die beständigen Einfälle der Völker Schottlands
oder der Caledonier zu schützen, zog er die Grenze desselben et-
was weiter südlich bis an den Solwaybusen und die Mündung
des Tyneflusses zurück und befestigte sie durch einen sechzehn
Meilen langen Wall, der noch jetzt der „Pictenwall" genannt
wird; auch die Rhein-und Donaumarken ließ er befestigen. In
Athen gründete er einen neuen Stadttheil, Hadrianum, in Thra-
kien die Stadt Hadrianopel, in Ägypten Antinoopel zur Ehre
seines Freundes Antinous, der hier im Nil ertrank. Rom selbst
und die Umgegend schmückte er mit herrlichen Werken der Bau-
kunst, unter welchen sich sein kolossales Grabmal, die moles
Hadriani (heutige Engelsburg) auszeichnete. Italien theilte er
in vier Regionen, deren Verwaltung er eben so vielen Consula-
ren übergab. Alle Staats-, Militär- und Hofämter erhielten
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T115: [Tempel Stadt Rom Zeit Athen Pyramide Bau Ruine Denkmal Säule], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Älius_Hadrianus
365
Gothen bezeugten ihr verehrendes Andenken des großen Todten
auf eine sonderbare Weise. Sie leiteten, heißt es, den der
Stadt vorbei fließenden Fluß Busento ab, begruben in dessen |
Bette Manch nebst großen Schätzen und ließen dann wieder'^
dem Wasser seinen vorigen Lauf, auf daß unbekannt bleibe tue ;
Stätte, wo der Gothenheld von seinen Siegen ruhe. Sein (
Schwager Athaulf (Adolf), ein tapferer, edelmüthiger und v
schöner Mann, war sein Nachfolger. Dieser söhnte sich mit Ho- ^
norius aus, heirathete dessen Schwester Placidia, die er aus
Nom als Gefangene mitgenommen hatte, und führte der Über- ?
einkunft gemäß seine Gothen aus Italien weg nach Gallien.
Hier gründete Athaulf und, nach dessen Ermordung (415), sein u
Nachfolger Wallia das westgothische Reich, das anfangs
von der Garonne bis zum Ebro sich erstreckte und Tolofa (Tou-
louse) zur Hauptstadt hatte, später aber, nach dem Abzug der
Vandalen und Alanen nach dem nördlichen Afrika, allmälig auch
die übrigen Provinzen von Spanien umfaßte. Placidia war
nach dem Tode ihres Gemahles an den Hof nach Ravenna zu-
rückgekehrt und vermählte sich hier (417) mit dem ausgezeich-
neten Feldherrn Constantius, der auch von selnem Schwager zum
Mitregenten ernannt wurde; und als dieser schon im Jahre 421
starb, verließ die Wittwe mit ihren unmündigen Kindern Valen-
tinianus und Honoria den argwöhnischen Hof und ging nach
Constantinopel.
Nach des Honorius Tode im Jahre 423 bemächtigte sich
sein Geheimschreiber (primicerius notariorum) Johannes mit
Hülfe des Obristen der Leibwache, Aetius, des Thrones.
Allein der Kaiser des oströmischen Reiches, Theodosius Ii., wollte
den Usurpator nicht anerkennen. Er ernannte seinen Vetter, den
Sohn des Constantius und der Placidia, den sechsjährigen Va-
lentinian, zum Augustus, und dessen Mutter zur Regentin des
Reiches und schickte den jungen Kaiser im Geleite eines großen
Heeres nach Italien. Die Feldherrn des Theodosius schlugen
das Heer des Usurpator, nahmen ihn selbst in Ravenna gefan-
gen und schickten ihn nach Aquileja, wo Placidia ihn enthaupten
ließ. Aetius, der von dem Usurpator abgeschickt worden war,
die Hunnen zur Hülfe herüberzuholen, langte plötzlich mit 60,000
Mann an. Allein er unterwarf sich dem rechtmäßigen Kaiser
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Extrahierte Personennamen: Busento Adolf Adolf Wallia Placidia Honorius_Tode Honorius Johannes Theodosius_Ii Augustus
368
zu haben. Die Liebe und Achtung der Hunnen für ihn ging
bald in eine abergläubische Verehrung über. Er hieß nicht an-
ders als Godegisel, d. i. eine Geißeugottes zur Züchtigung
der Welt. Vor dieser Geißel bebten die Völker. Zuerst wandte
er sein Schwert gegen die östlichen Provinzen und verheerte sie
auf schreckliche Weise. Der Kaiser in Constantinopel zitterte und
machte sich verbindlich, ihm einen jährlichen Tribut von zwei-
tausend Pfund Gold zu zahlen. Dann wandte er sein Schwert
gegen das Abendland, aufgereizt von Geiserich, der die Rache
des von ihm beleidigten Westgothenkönigs und dessen Verbindung
mit Rom fürchtete, und angelockt von Valentinian's Schwester
Honoria, die ihm heimlich ihre Hand geboten hatte.
Im Frühlinge des Jahres 451 brach der Hunnenheld an
der Spitze vieler Könige und einer halben Million Streiter
aus seinem hölzernen Hoflager in Ungarn (Pannonien) auf,
durchzog verheerend Ostreich (Noricum), Bayern (Vindelicien),
das Land der Alemannen, und setzte bei der Einmündung des
Neckar über den Rhein. Das burgundische Königshaus in
Worms wurde vernichtet 3), die blühendsten Städte dort und in
Gallien (Trier, Metz, Arras u. a.) zerstört, Mord, Raub und
Verwüstung bis an die Ufer der Loire getragen. In dieser all-
gemeinen Noth vereinigten sich im Abendland Freund und Feind
zur gemeinsamen Rettung. An der Spitze des römischen Heeres
stand der mit dem Hofe wieder ausgesöhnte Aötius. Dieser
verband sich mit Theodorich, dem Könige der Westgothen, zog
viele deutsche Hülfsvölker an sich und stellte sich auf der großen
katalaunischen Ebene, bei dem heutigen Chalons an der
Marne, dem Länderstürmer kühn entgegen. Fast alle Völker
von der Wolga bis zum atlantischen Meere standen hier kampf-
begierig einander gegenüber. Hier fiel nun im Jahre 451 die
3' Dem Nibelungenliede liegt dieser Stoff mit einem reichen
Sagenkreise zu Grunde. Etzel's Wohnsitz ist die Etzel bürg in Ungarn,
wohl das heutige Ofen. Ein anschaulich Bild hievon liefert Pr iscus
(p. 187), und Jornandes c. 34. Ad vicum, in quo Attila mora-
batur, accessimus: vicum, inquam, ad instar civitatis amplissimae, in
quo lignea moenia ex tabulis nitentibus fabricata reperimus, quarum
compago ita solidum mentiebatur, ut vix ab intento posset junctura ta-
bularum comprehendi.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
370
der Wolga bis zum Rhein erstreckt hatte. Die deutschen Völker,
welche bisher von den Hunnen abhängig oder mit ihnen ver-
bunden gewesen waren, wurden wieder frei und behaupteten sich
in festen Wohnsitzen; die Überreste jener Barbaren aber wurden
bis zum schwarzen Meere zurückgedrängt.
Das weströmische Reich bestand fast nur noch aus Italien,
und auch dieses eilte mit schnellen Schritten seinem Untergange
zu. Der Kaiser Valentinian ermordete mit eigener Hand den
Aütius, die letzte Stütze des Reiches, aus Furcht vor der Größe
dieses Mannes. Valentinian wurde wieder auf Anstiften des
Senators Petronius Marimus, dessen häusliche Ehre der feig-
herzige Wollüstling geschändet hatte, durch zwei Freunde des
Aetius öffentlich auf dem Markte ermordet. Nach Valentinian,
in dem kurzen Zeiträume von zwanzig Jahren, regierten noch
neun Kaiser, aber fast nur dem Namen nach: denn die eigent-
liche Gewalt übten die Feldherrn der Barbaren, die das Reich
in seinem Dienste hielt. Zunächst bemächtigte sich
Mari mus (455) des Thrones und zwang des Ermor-
deten Wittwe, Eudoria, seine Gemahlin zu werden. Um sich
den Händen des Mörders ihres Gemahles zu entwinden, rief
sie heimlich den Vandalenkönig Geiserich aus Afrika herüber.
Wie im Fluge erschien dieser mit einer großen Flotte im Hafen
von Ostia. Nom gerieth bei der unvermutheten Landung des
Königs in Furcht und Schrecken. Marimus, der sich durch
die Flucht retten wollte, wurde in den Straßen Roms von dem
erbitterten Volke gesteinigt, und seine Leiche verstümmelt in die
Tiber geworfen. Als die Römer sahen, daß jede Vertheidigung
unmöglich sei, hielten sie es für besser, den Feind durch Unter-
werfung zu entwaffnen, als durch einen unnützen Widerstand zu
erzürnen, und sprachen deshalb die Vermittlung des heiligen
Vaters an. Und noch einmal nahm der Papst Leo seinen Hir-
tenstab, wallfahrte, wie damals dem Hunnen, so jetzt dem Van-
dalen entgegen und bat flehentlichst, die unglückliche Stadt vor
Feuer und Schwert zu verschonen. Der Vandale versprach es
und hielt Wort, so gut er konnte. Es war am 25. Juni des
Jahres 455, als er einzog. Es floß kein Blut, es loderte keine
Flamme auf; aber vierzehn schreckliche Tage und Nächte hindurch
währte die Plünderung. Alle Kunstschätze und Kostbarkeiten, die
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Petronius_Marimus Mari Leo Leo
Extrahierte Ortsnamen: Wolga Rhein Italien Eudoria Afrika Ostia Roms